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Auszug aus dem Bieler Tagblatt vom 30. November1998

Billard: Schweizer Meisterschaft

Elf Medaillen fürs Seeland

Die Schweizer Meisterschaft im Billard brachte dem Seeland einen Medaillensegen. Dabei errang der Bieler Dimitri Jungo dreimal Gold und befindet sich eine Woche vor der WM in einer Topform.

* Patric Schindler

Die nationalen Titelkämpfe vom Wochenende in Bern werden in die Vereinsgeschichte des Pool-Billard-Clubs (PBC) Biel eingehen. Denn noch nie waren die Seeländer so erfolgreich wie an der diesjährigen Schweizer Meisterschaft. Drei der insgesamt neun Medaillen, die der PBC Biel gewann, gehen aufs Konto von Dimitri Jungo. In den Disziplinen 8er- und 9er-Ball sowie 14/1-Endlos hievte er sich zuoberst aufs Podest.

Für den Schüler kam dieses Erfolgserlebnis zum richtigen Zeitpunkt, denn nächsten Montag beginnen in Alicante die Weltmeisterschaften, wo Jungo in der Elite-Kategorie seine ersten Erfahrungen auf dem höchsten internationalen Niveau sammeln wird. Nicht nur der PBC Biel erreichte Podestplätze. Mit Marcel Meier und Andreas Bucher vom PSC Biel errangen zwei weitere Seeländer Medaillen.


Die Medalliengewinner des PBC Biel (von links): Peter Werthmüller,
Sabrina Sperling, Nathalie Ugolini, Sabrina Cisternino,
Dimitri Jungo und Beatrice Latzer.
Bild: Adrian Moser

Boom bei den jungen Billardspielern

Für Mario Ugolini, PR-Verantwortlicher des PBC Biel, haben die vermehrten Investitionen in den Trainings- und Turnierbetrieb nun Früchte getragen. «Dank verschiedener Sponsoren ist es uns gelungen, unseren lizenzierten Spielern gute Bedingungen für die Wettkämpfe zu präsentieren», meint Ugolini. Insbesondere den jungen Spielern könne man schliesslich keine allzu grossen Turnier- und Materialkosten zumuten. «Und gerade im Schüler- und Junioren-Bereich erlebten wir in Biel in den letzten Monaten einen Boom.»

Ugolini möchte, dass man im erfolgreichsten Schweizer Billard-Klub auch weiterhin auf die Karte Nachwuchs setzt. «Auf die Kategorie Mädchen möchten wir im nächsten Jahr ein besonderes Augenmerk richten. Aber auch im Bereich der Elite ist es unser Bestreben, uns nach oben zu orientieren.»

Jungo muss zuerst die Qualifikation überstehen

«Mit drei Goldmedaillen habe ich nicht gerechnet», erklärt der 16-jährige Jungo. Er fühle sich aber zurzeit gut in Form, und nicht zuletzt dank dem erhöhten Trainingsaufwand der letzten Wochen habe er diese Resultate erzielen können.

Am Samstag fliegt das Seeländer Billard-Aushängeschild nach Spanien. Begleitet wird er von einem Kollegen, seiner Grossmutter und seinem Onkel. Neben dem Profispieler Samuel Clemann wird Jungo der einzige Schweizer sein, der an der WM zum Einsatz kommen wird. «Ich freue mich sehr auf diesen Anlass, obwohl ich nicht weiss, was mich dort erwarten wird», sagt der frisch gebackene Schweizer Meister. Deshalb sei es auch schwierig für ihn, sich ein konkretes Ziel zu setzen. Jungo muss in der Qualifikation zuerst ein 128er-Tableau überstehen und sich unter den besten 16 klassieren. Im Hauptfeld kämpfen schliesslich 48 gesetzte Spitzenspieler und die 16 Akteure aus der Qualifikation um den WM-Titel. «Ich will in Spanien auf jeden Fall versuchen, mich fürs Haupttableau zu qualifizieren», erklärt Jungo. Vor allem möchte der Bieler von den Spitzenspielern möglichst viel lernen. Denn Jungo wird wohl einer der wenigen Spieler mit Amateurstatus sein.

Die Seeländer Medaillengewinner:
Kategorie Mädchen (9er-Ball): 1. Beatrice Latzer (PBC Biel). 2. Sabrina Cisternino (PBC Biel). 3. Nathalie Ugolini (PBC Biel) und Sabrina Sperling (PBC Biel). Schüler (8er- und 9er-Ball sowie 14-1-Endlos): 1. Dimitri Jungo (PBC Biel). Senioren (8er- und 9er-Ball): 3. Peter Werthmüller (PBC Biel). Liga B (8er, 9er Ball sowie 14-1): 2. Marcel Meier (PSC Biel). Liga C (14-1-Endlos): 3. Andreas Bucher (PSC Biel).